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MAWV informiert über PFAS-Belastung am Wasserwerk Eichwalde und Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserqualität

In seiner jüngsten Verbandsversammlung am 05.12.2024 hat der MAWV über die Qualität des Trinkwassers aus seinem größten Wasserwerk in Eichwalde und die festgestellte Grundwasserbelastung durch PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) informiert.

PFAS, oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, werden in zahlreichen Alltagsprodukten wie Imprägnierspray, Teppichbeschichtungen, Kosmetika oder Pizzakartons eingesetzt. Sie sind chemisch äußerst stabil und werden in der Natur nicht abgebaut. In die Umwelt gelangen sie in größeren Mengen beispielsweise durch industrielle Prozesse oder Feuerwehreinsätze, bei denen PFAS-haltige Löschschäume verwendet wurden.

PFAS-Belastung in Eichwalde
Die PFAS-Belastung am Wasserwerk Eichwalde ist auf drei Löscheinsätze bei Brandereignissen auf dem Gelände des ehemaligen Reifenwerks in Berlin-Schmöckwitz in den Jahren 2005 bis 2009 zurückzuführen. Ein Großbrand im Jahr 2005 gilt dabei als entscheidendes Eintragsereignis. Die Belastung wurde durch das engmaschige Wassermonitoring des MAWV festgestellt.

Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserqualität
Die zuständige Altlastenbehörde des Landes Berlin arbeitet in enger Zusammenarbeit mit dem MAWV an Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, um die Einhaltung der neuen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sicherzustellen. Diese sieht erstmals spezifische Grenzwerte für PFAS vor:

  • PFASΣ20: Ein Grenzwert für 20 PFAS-Verbindungen ab dem 12. Januar 2026.
  • PFASΣ4: Ein zusätzlicher Vorsorgegrenzwert für vier PFAS-Einzelstoffe ab dem 12. Januar 2028.

Eine Sofortmaßnahme könnte darin bestehen, belastetes Brunnenwasser aus der Trinkwasserproduktion auszuschließen und damit die Qualität des Wassers bereits vor Installation einer Grundwasserreinigungsanlage zu verbessern.Hierzu steht der MAWV im Austausch mit den zuständigen Behörden und strebt an, die entsprechende Umsetzung bis Mitte 2025 abzuschließen.

Verantwortung des Landes Berlin
Die Beseitigung der PFAS-Belastung im Grundwasser, die vom Grundstück des ehemaligen Reifenwerks in Schmöckwitz ausgeht, liegt in der Verantwortung des Landes Berlin als Eigentümerin. Im Jahr 2024 wurden von der zuständigen Altlastenbehörde erste Erkundungsmaßnahmen durchgeführt, um das Schadensausmaß einzugrenzen. Ziel der Berliner Senatsverwaltung ist es, bis 2026 eine Grundwasserreinigungsanlage mit zugehörigen Sicherungsbrunnen zu erreichten. 

Weitere Schritte
Langfristig plant der Senat eine vollständige Erkundung und Beseitigung der PFAS-Schäden im Boden und Grundwasser des ehemaligen Reifenwerkgeländes und der Schadstofftransfergebiete. Dies erfordert umfangreiche Maßnahmen, um eine nachhaltige Sicherung und Sanierung des betroffenen Gebiets zu gewährleisten.

Kontakt für Rückfragen an den MAWV – Märkischer Abwasser- und Wasserzweckverband.